Presse-Downloads 2024
Pressemitteilung zum 39. Jazzfestival Würzburg, 26. und 27. Oktober 2024
Rückfragen an Joachim Fildhaut, 01520 311 59 12, joachim.fildhaut@online.de
Was ist progressive Jazzkunst?
39. Jazzfestival Würzburg: Alle Antworten am letzten Oktoberwochenende!
Progressive Jazzkunst – so nennt die Jazzinitiative Würzburg e. V. das Genre ihres 39. Jazzfestivals Würzburg, das am 26. und 27. Oktober je 19 Uhr im Felix-Fechenbach-Haus (Stadtteilzentrum Grombühl) in der Petrinistraße beginnt. Inklusive Rahmenprogramm dauert das Sound-Ereignis vom 16. Oktober bis zum 7. November.
Mehrere Konzerte und ein Film tragen den Stempel „Junge Musik“. Der zeigt: Überall im Lande ließen sich Musikstudenten etwas einfallen, wie sie die Formen des Jazz für sich selbst nutzen können. Progressive Rockmusik und Ethno-Experimente gehören aber ebenso zu den Einflussquellen, deren Energie nie endet, „weil sie wie der Jazz inzwischen klassische Formen sind, in denen Menschen ihr gegenwärtiges Leben ausdrücken“, bestätigt der Sprecher der Jazzinitiative Würzburg e. V., Joachim Fildhaut.
Beim Jazzfestival Würzburg wechseln sich Nachwuchsgrößen und Prominenz auf der Bühne ab. Die bekanntesten Namen tragen Gebhard Ullmann, Eric Schaefer und Pablo Held. Das Horst Hansen Trio ist sogar eine Fünferbande, und zwar eine besonders lustige. Dahinter muss sich die heimische Szene nicht verstecken, wie das Victoria Pohl Trio beweist.
„Experimente mit Wohlklang, Interaktion an irren Abbruchkanten“, so umreißt der Festival-Flyer das Programm. Das Plakat zeigt mit dem Sitar-Spieler keinen Druckfehler. Tatsächlich eröffnet das Programm mit Dialogen zwischen Flügel und Sitar, und auf dem Höhepunkt am Sonntagabend teilen sich zwei Komponistinnen schwesterlich eine Bigband. Durch die geistert das seltene Jazz-Instrument Geige.
Das enorme Rahmenprogramm zeigt, wie stark und auf welchem Niveau die Jazzinitiative Würzburg in der Kulturszene vernetzt ist. „Rahmen“ heißt hier nicht „in der zweiten Klasse laufen ferner“, sondern: Es kann nicht alles an zwei Tagen am zentralen Spielort stattfinden.
Der Ablauf:
Samstag, 26. Oktober, 19 Uhr: Pulsar Trio, Das Kondensat, Horst Hansen Trio.
Sonntag, 27. Oktober, 19 Uhr: Victoria Pohl Trio, Re:Calamari, Fuchsthone Orchestra.
Der Vorverkauf:
Tourist-Information Würzburg (Tel. 0931 / 372-398) und im Buchladen Neuer Weg, Sanderstraße 23-25.
Eintrittspreis pro Abend 50, Studierende 30 Euro.
Das Rahmenprogramm:
16.10., 19.30 Uhr Spitäle: Teaser&Dance. – 23. 10., 20 Uhr Keller Z87: Composers Collective. – 24. 10., Eichendorfschule, Günterslebener Str. 41 Veitshöchheim: cvdg projekt, Blue in Green. – 21. 10., 20 Uhr Kino Central: Jazzfieber. The Story of German Jazz. – 7. 11., 19.30 Uhr Kulturspeicher: Lukas Langguth Trio.
Alle Informationen: www.jazzini-wuerzburg.de.
Pressefotos:
1 Das Horst Hansen Trio kommt zu fünft und hat es auch sonst faustdick hinter den Ohren. Foto: Eike Toellner
2 Das Victoria Pohl Trio zeigt, was man aus eine Ausbildung an der Würzburger Musikhochschule machen kann. Foto: Sascha Bauer
3 Eine Bigband inkl. zwei Leaderinnen, Sängerin und Violinistin: Fuchsthone Orchestra. Foto: Volker Beushausen
Kurzinformation:
39. Jazzfestival Würzburg, Felix-Fechenbach-Haus
Samstag, 26. Oktober, 19 Uhr: Pulsar Trio, Das Kondensat, Horst Hansen Trio
Sonntag, 27. Oktober, 19 Uhr: Victoria Pohl Trio, Re:Calamari, Fuchsthone Orchestra
Vorverkauf Tourist Information Würzburg (Tel. 0931 / 372-398)
Rahmenprogramm 16. Oktober bis 7. November u.a. mit Peter Tuscher, Christian von der Goltz, Martin Klingeberg, Lukas Langguth.
Veranstalter und Details: www.jazzini-wuerzburg.de
Pressetext und -fotos zum Download: www.jazzini-wuerzburg.de
Bandinfos aus dem Festival-Programmheft
Pulsar Trio
In Indien lernten sich der Sitarspieler Matyas Wolter und die Pianistin Beate Wein kennen. Daheim in Potsdam machten sie ihre beiden Instrumente miteinander vertraut, und mit dem Schlagzeuger Aaron Christ erobert das Trio seitdem ungehörte Klangwelten. Darin oszillieren Bässe aus einem analogen Synthesizer, Wolter greift gelegentlich in die große, eine halbe Oktave tiefer gestimmte Variante der Sitar. Damit pulsiert das Trio unwiderstehlich. Heavy Beats wechseln mit beschwingten Klavierläufen, Ohrwurmmelodien mit komplexen Rhythmen, Psychedelik verschmilzt mit Weltmusik. Das kam bei den Leverkusener Jazztagen ebenso gut an wie beim Masala Weltbeat Festival. Das Pulsar Trio ist Gewinner des Global Music Contest „Creole“.
Matyas Wolter Sitar, Surbahar
Beate Wein Flügel, Novation Bass
Aaron Christ Schlagzeug
Das Kondensat
Elektroakustik und „neue Medien in neuen Kontexten“ gibt das Trio für sein Treiben an. Und natürlich Eindampfen und Verdichten. Gebhard Ullmann hat jahrzehntelange Erfahrung mit modifizierten Klängen, mit denen er hier seine Saxophone mal durchs Dickicht schlängelt, mal im luftigen Raum emporschweben lässt. Der Bassmann Oliver Potratz kann dunkel dräuen, markant grundieren und zu wunderbaren Linien abheben. Eric Schaefers Drumming ist druckvoll, dringlich und dynamisch. So hat er sich in die europäische Oberliga getrommelt. Musikalische Potenz kombiniert mit neugieriger Offenheit – da ist der Hörer von Takt zu Takt gespannt, wie’s weitergeht.
Gebhard Ullmann Sopran-, Tenorsaxophnon, Elektronik
Oliver Potratz E-Bass, Bass Synthesizer, analoge Effekte
Eric Schaefer Schlagzeug, Modular Synthesizer
Horst Hansen Trio // JUNGE MUSIK
Ein gewagtes Crossover: Das Krefelder Quintett erkor einen jungen Tanzmusiker der frühen Nachkriegszeit zu seinem Vorbild und strebt Horst Hansens ästhetischer Proklamation nach: Die Leute wollen unterhalten werden! Gleichzeitig stellt sich das sog. Trio der Gegenwart, ja der Zukunft. Damit spielt es auf dem musikgeschichtlichen Niveau von heute eine lustige Mucke in moderner Klangsprache – immer leicht verständlich, aber mit einem tiefen Hintergrund. So tönt Party-Jazz mit groovigen Reggae-Beats und ekstatischen Polkas bzw. „heftiger Überjazz“ zum ewigen 60-Jahres-Bühnenjubiläum von Horst Hansen. Diese kleine Große Show setzt den popmusikalischen Höhepunkt des ersten Festivalabends.
Lukas Weber Saxophon
Linus Klitzing Trompete
Carsten Hackler Klavier
Sebastian Ascher Bass
Till Menzer Schlagzeug
Victoria Pohl Trio
Das VIP Trio, wie es sich gelegentlich selbstironisch nennt, spielt instrumentale Songs mit großen Melodien und Stimmungen, die den unterhaltsamen Stücken Tiefe geben. Das hat gute Gründe: Victoria Pohl und Felix Wiegand genossen sowohl eine Jazz- als auch eine Klassikausbildung und gehen ihrer jeweiligen Liebe zum Pop ungehemmt nach. Sie widmete bereits ein ganzes Programm den Songs der hochemotionalen Supergroup Coldplay, er steht immer wieder begeistert als Rock’n’Roller auf den Bühnen der Republik. Beide studierten zumindest teilweise an der Würzburger Hochschule für Musik (und sind Mitglieder der Jazzinitiative), Florian Kettler war hiesiger Bill-Elgart-Schüler. Das Trio stellt sein aktuelles Programm „Mr. Hähnry“ vor. Ganz persönliche Erlebnisse inspirierten die Drei zu den Kompositionen: Lustige Situationen, Liebeskummer, traumhafte Momente und Alltagsprobleme wurden zu pfiffig swingender Tonkunst voller Leben-, Spielfreude und Groove.
Victoria Pohl Klavier
Felix Wiegand Bass
Florian Kettler Schlagzeug
Re:Calamari
Den Rest vom Festival übergeben wir an die Jazzmetropole Köln. Hier betreibt der Musikerpool Klaeng ein Label, ein Festival, und die Mitglieder spielen zusammen in diversen Formationen. Eine davon gründete der Bassist Oliver Lutz mit dem europaweit gefragten Pianisten Pablo Held, berühmt für seine nie endenden Spiralen neuer Gedanken und Motive. Saxophonistin Tineke Postma tourt seit 20 Jahren international mit eigenen Bands. Vor einem gemeinsamen Auftritt raunte ihr der Kollege Wayne Shorter zu: „Well, let’s start composing.“ Drummer Peter Gall trommelt in dem legendären Quartett Web Web und für Musiker in verschiedenen, ja fast gegensätzlichen Genres. Oliver Lutz lädt Hörerinnen und Hörer schlicht dazu ein, in „eine Welt voller Energie und Träume einzutauchen“. Der Bandname bedeutet etwas Ähnliches: Betreff Antwort Tintenfisch…
Tineke Postma Saxophon
Pablo Held Klavier, Keyboards
Oliver Lutz Bass
Peter Gall Schlagzeug
Fuchsthone Orchestra
Jazz, Klassik, Rock und Avantgarde, eine Bigband mit Violine, Vocals und Elektronika – dafür braucht’s zwei Leaderinnen. Christina Fuchs und Caroline Thon leiten je zwei Jahrzehnte große Klangkörper. Für ihr Fuchsthone Orchestra fanden sie Gleichgesinnte, vielfach ausgezeichnete Künstler. Die spielen großes Welttheater: Mal wuchtig dynamisch, mal lyrisch subtil reagieren sie auf aktuelle Katastrophen und gesellschaftliche Befindlichkeiten. Ihre extremen Klänge erforschen die Sinnhaftigkeit der Welt, skeptisch, ratlos, und doch strahlt ihr Programm „Structures & Beauty“ widerständige Kraft und Hoffnung aus – eine Hymne auf die Schönheit der Welt und die Freude am Dasein.
Leitung, Komposition, Dirigat Christina Fuchs, Caroline Thon
Roger Hanschel, Julian Drach, Francois de Ribeaupierre, Jens Böckamp, Kira Linn Saxophone
Jan Schneider, Matthias Knoop, John-Dennis Renken, Matthias Bergmann Trompeten
Philipp Schittek, Matthias Schuller, Moritz Wesp Posaunen
Friedrich Falkenhagen Bassposaune, Tuba
Zuzana Leharovà Violine
Filippa Gojo Gesang
Laia Genc Piano
Andreas Wahl Gitarre
Reza Askari Bass
Silvio Morger Schlagzeug
Eva Pöpplein Elektronik, Live Samples
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Pressetext 2024 als word-Dokument
(Text: Joachim Filhaut)
1 Das Horst Hansen Trio kommt zu fünft und hat es auch sonst faustdick hinter den Ohren.
(Foto: Eike Toellner)
2 Das Victoria Pohl Trio zeigt, was man aus eine Ausbildung an der Würzburger Musikhochschule machen kann.
(Foto: Sascha Bauer)
3 Eine Bigband inkl. zwei Leaderinnen, Sängerin und Violinistin: Fuchsthone Orchestra.
(Foto: Volker Beushausen)
Presse-Archiv
Presseberichte zum 38. Jazzfestival Würzburg 2023
Mainpost Bericht vom 30.10.2023
Das 38. Jazzfestival startete bebend
(Danke für den Bericht an Sonja Will)
Mainpost (Ankündigung)
Big-Band-Begegnung beim 38. Jazzfestival Würzburg
(Februar 2023 von Joachim Fildhaut)
Bericht lesen
Mainpost (Ankündigung)
38. Festival der Jazzinitiative Würzburg am 28. und 29. Oktober 2023
(25.10.2023 von Joachim Fildhaut)
Online-Blogbeitrag auf www.music-on-net.de (Ankündigung)
Danke an Gerald Langer
https://music-on-net.de/jazzfestival-wuerzburg-2023-infos-programm-tickets/
Frizz Würzburg (Ankündigung)
https://frizz-wuerzburg.de/rubriken/musik/jazzfestival/
Jazzhalo (Ankündigung)
https://www.jazzhalo.be/articles/38-jazzfestival-w%C3%BCrzburg/
MainJazz (Ankündigung)
Presseberichte zum 37. Jazzfestival Würzburg 2022
Mainpost (Ankündigung)
Jazzfestival Würzburg experimentiert mit dem Populären
(09.09.2022 von Markus Erhard)
Bericht lesen
Online-Blogbeitrag auf www.music-on-net.de (Ankündigung)
Danke an Gerald Langer
https://music-on-net.de/jazzfestival-wuerzburg-2022-programm/
Frizz Würzburg (Ankündigung)
Jazzcocktail – Auftakt im Rahmen des 37. Jazzfestivals Würzburg (09.10.2021)
https://frizz-wuerzburg.de/events/jazzcocktail-auftakt-rahmen-37.-jazzfestivals-wurzburg/
Jazzhalo (Ankündigung)
https://www.jazzhalo.be/articles/37-jazzfestival-wuerzburg-0910-03112022/
Zugabe (Ankündigung)
Experimente mit Pop und Jazz
https://zugabedigital.wuerzburg.de/experimente-mit-pop/
TON AN! Musikmagazin (Ankündigung)
Presseberichte zum 36. Jazzfestival Würzburg 2021
Mainpost
Würzburger Jazz-Festival: Sechs Bands zeigen Vielfalt des Genres auf (01.11.2021 von Manfred Kunz)
Bericht lesen
Online-Bericht:
https://www.mainpost.de/ueberregional/kulturwelt/kultur/wuerzburger-jazz-festival-sechs-bands-zeigten-vielfalt-des-genres-auf-art-10681096
Online-Fotogalerie der Mainpost
30.10.2021 Fotostrecke von Silvia Gralla
https://www.mainpost.de/mediathek/fotos/regionale-fotos/36-jazzfestival-wuerzburg-cme-9483724
Online-Blogbeitrag auf www.music-on-net.de
Danke an Gerald Langer
https://music-on-net.de/36-jazzfestival-wuerzburg-2021-vorbericht/
Frizz Würzburg
Jazz ist die wichtigste Musik des 20. und 21. Jahrhunderts (20.10.2021 von Lorena Gärtner)
Frizz Würzburg im Gespräch mit dem 1. Vorsitzenden Dr. Jörg Meister.
https://frizz-wuerzburg.de/rubriken/musik/interview-jazzfestival-joerg-meister/
Mainpost
Würzburger Jazzfestival: Swingen, tanzen und lachen (27.10.2021 von Joachim Fildhaut)
https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/wuerzburger-jazzfestival-swingen-tanzen-und-lachen-art-10678900
Presseberichte zum 35. Jazzfestival Würzburg 2019
Mainpost
Techno-Jazz trifft auf knackige Bläsersätze (28.10.2019 von Manfred Kunz)
https://www.mainpost.de/ueberregional/kulturwelt/kultur/Techno-Jazz-trifft-auf-knackige-Blaesersaetze;art3809,10340932
Online-Fotogalerie der Mainpost
https://www.mainpost.de/mediathek/fotos/kultur-konzerte/cme522989,8957671
Online-Blogbeitrag auf www.music-on-net.de
Danke an Gerald Langer
https://music-on-net.de/Archive/40839
Jazz’halo
Danke an Ferdinand Dupuis-Panther (www.jazzhalo.be)
Online-Blogbetrag auf www.dennisschuetze.de
Danke an Dennis Schütze
http://www.dennisschuetze.de/blog/2019/10/28/foto-impressionen-vom-35-jazzfestival-wuerzburg-2019/
Mainpost
35. Jazzfestival: Die Jazzkantine serviert Club-Kultur (18.10.2019 von Joachim Fildhaut)
Jazz-Zeitung
News vom 24.09.2019
https://www.jazzzeitung.de/cms/2019/09/news-35-jazz-festival-wuerzburg-2019-gary-smulyan-new-encounter-quintet-in-concert-multiphonics-festival-koeln-2019/
Presseberichte zum 34. Jazzfestival Würzburg //
3. Landesjazzfestival Bayern 2018
Mainpost
89-jährige Legende begeistert beim Jazzfestival (29.10.2018 von Manfred Kunz)
https://www.mainpost.de/ueberregional/kulturwelt/kultur/89-jaehrige-Legende-begeistert-beim-Jazzfestival;art3809,10094996
Jazzrausch im Fechenbach-Haus (22.10.2018 von Joachim Fildhaut)
https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Jazzrausch-im-Fechenbach-Haus;art735,10089177
Printausgabe MainPost 25.10.2018
Nummer – Zeitschrift für Kultur in Würzburg und anderswo // Ausgabe Nummer 138
Klang-Körper – Beim 34. Jazzfestival lassen „Lines for Ladies“ und Sheila Jordan das Publikum aufhorchen.
(Text: Markus Mauritz // Fotos: Wolf-Dietrich Weissbach)
PDF-Datei vom Pressebericht ansehen
Up-Magazin // Ausgabe 12_2018
Alles ist Jazz – irgendwie
Das 34. Würzburger Jazzfestival überraschte seine Zuhörer heuer mit Gegensätzen
http://www.upmagazin.de/feuilleton/alles-ist-jazz-irgendwie?fbclid=IwAR3PqmEI-uPSm2X54_6hjSi0N8rBrgzHlzf7ix6p1JTXqootqRxUES0imX0
Jazz-Zeitung
Presseberichte zum 33. Jazzfestival Würzburg 2017
Mainpost / Beilage „Zugabe“ – das Kulturmagazin der Stadt Würzburg
Das Sax im Zentrum. Jazzfestival im Felix-Fechenbach-Haus.
(Bericht als PDF-Datei ansehen)
Jazzhalo
Das 33. Jazzfestial Würzburg – eine Vorankündigung (September 2017 von Ferdinand Dupuis-Panther)
http://www.jazzhalo.be/articles/schon-mal-vormerken-das-33-jazzfestival-w%C3%BCrzburg-2017-am-28-oktober-und-29-oktober-2017/
music-on-net
Presseberichte zum 32. Jazzfestival Würzburg 2016
Mainpost
Jazz gegen die eigene Routine (01.11.2016 von Joachim Fildhaut)
http://www.mainpost.de/ueberregional/kulturwelt/kultur/Jazz-gegen-die-eigene-Routine;art3809,9401340
Der Jazzsänger, das Alien und Kurt Weill (27.10.2016 von Joachim Fildhaut)
http://www.mainpost.de/ueberregional/kulturwelt/kultur/Der-Jazzsaenger-das-Alien-und-Kurt-Weill;art3809,9397101
Jazzhalo
Das 32. Jazzfestial Würzburg – ein Rückblick (November 2016 von Ferdinand Dupuis-Panther)
http://www.jazzhalo.be/reviews/concert-reviews/das-32-jazzfestival-wuerzburg-ein-rueckblick/
Music-on-net
32. Jazzfestival der Jazzinitiative Würzburg e.V. – Concert-Preview (30.09.2016 von Gerald Langer)
Presseberichte zum 31. Jazzfestival Würzburg 2015
Online-Berichte mit vielen Fotos vom 31. Würzburger Jazzfestival 2015
von Gerald Langer:
http://music-on-net.de/Archive/11682
Zum Festival:
http://music-on-net.photography/2015/10/28/kuu-jazzfestival-wuerzburg-2015-concert-photos/
Zum Nachwuchswettbewerb:
Jazzhalo (Ferdinand Dupuis-Panther):
Main-Post (Joachim Fildhaut):
Vorab-Interview mit Jörg Meister von Michaela Schneider:
http://www.ich-schreibe.com/jazzfestival.html
Der Jazz lebt – in Würzburg!
Von Manfred Kunz
Erinnert sich noch jemand an die späten 80er Jahre, an jene legendären Dienstagabende im Autonomen Kulturzentrum (damals noch in der Martin-Luther-Str. 4), an denen die damals gerade gegründete Jazzinitiative Würzburg zur regelmäßigen Jamsession eingeladen hatte? Als heutige Größen wie der Bassist Rudi Engel oder der virtuose Trompeter Martin Klingeberg im schwarzen und von Rauchschwaden durchzogenen Saal ihre Karriere starteten: eine musikalische Aufbruchstimmung durchwehte die eingeschlafene Jazz-Musikszene der Stadt, kulminierend in den herbstlichen Festivals der Jazzinitiative. Schon damals bot das Festival einerseits den interessantesten Formationen der heimischen Szene eine größere öffentliche Plattform, und brachte anderseits die wichtigsten Größen der deutschen und europäischen Jazz-Welt nach Würzburg. Die legendären Sessions sind spätestens seit dem Abriss des Hauses in der Martin-Luther-Str. im Frühjahr 1990 Geschichte, die Jazz-Initiative und das Jazz-Festival gibt es bis heute – in unveränderter Konzeption und in den letzten Jahren wieder deutlich gestiegener Resonanz beim Publikum.
So auch im Jahr 2006. Sieben Jazz-Formationen, zwanzig Musiker und ein Jazz-Orchester, zwei Uraufführungen und am 28. und 29. Oktober zwei nahezu ausverkaufte Abende im Würzburger Felix-Fechenbach-Haus. Was die bloße Statistik nicht vermitteln kann: Der Jazz lebt in Würzburg wie selten und findet ein gleichermaßen konzentriertes wie begeistertes Publikum.
Die Jazz-Initiative hatte für ihr 22. Festival ein erneut hochkarätiges Programm aus jungen Würzburger Formationen, Ex-Würzburgern, die gerne in die Stadt ihrer musikalischen Ausbildung zurückkehren und renommierten Gästen zusammengestellt. Stilistisch deckte es die gesamte Bandbreite improvisierter Musik ab – vom verspielten Duo bis zum imposanten Big-Band-Sound, von melodisch eingängiger Leichtigkeit bis zu hoch komplexen Song-Dekonstruktionen.
Schon der samstägliche Opener, das Würzburger Gerhard Schäfer Quintett belegte symbolisch, dass sich die Barockstadt Würzburg und der Jazz nicht ausschließen. Mit Bearbeitungen von Stücken des Barock-Komponisten Henry Purcell aus dessen Oper „Dido und Aeneas“ stellte die Band um Saxophonist, Flötist und Arrangeur Gerhard Schäfer die geradezu modern anmutenden Dissonanzen heraus. Vor allem dank der einfühlsamen Interpretation der Sängerin Sylwia Bialas bewies das Material aus dem 17. Jahrhundert seine Tauglichkeit für die Salons des 21.
Mit den handwerklich perfekten, oft poetisch getragenen Eigenkompositionen und gefühlvollen Interpretation von Standards der 60er und 70er schlug das Würzburger Max Ludwig-Heiko Bidmon-Quartett den Bogen zum Berliner Duo Thomas Wallisch und Oli Bott. Ihre ungewöhnliche Instrumentierung Gitarre und Vibraphon erweiterten die beiden perfekten Klangkünstler mit Stimme und allerlei Elektronica sowie einer phantastischen Bühnenpräsenz zu einem höchst kurzweiligen und ironisch verspielten Song-Programm, das zurecht als Kulturbotschafter des Goethe-Instituts in der weiten Welt unterwegs ist.
Den Schluss- und Höhepunkt des Samstag bildete der erste gemeinsame Auftritt von Michael Wollny und Peter Fulda. Beide Pianisten, Absolventen der Würzburger Musikhochschulen, haben mit ihren eigenen Projekten längst große Karrieren gestartet und mit Tourneen bundesweite Aufmerksamkeit über die Fachpresse hinaus erlangt. Mit der Uraufführung von Fuldas 40-Minuten-Komposition „Celtic Cross“, in der sich unbändige Spielfreude und pure musikalische Energie zu einem furiosen Duett an zwei Flügeln verbinden, setzten Wollny und Fulda – soviel darf schon jetzt prognostiziert werden – einen weiteren Meilenstein auf dem Weg in den Jazz-Olymp. Und das in Würzburg, weit nach Mitternacht – vor einem gebannt lauschenden und enthusiastisch applaudierenden Publikum.
Diesem wollte das Würzburg Jazz Orchestra als traditioneller Opener des Sonntags nicht nachstehen und präsentierte mit „The Other Side of Mozart“ eine weitere Uraufführung. Mozart-Texte, gelesen von Markus Czygan, interpretierte das aufstrebende Orchester um den Ex-Würzburger und jetzigen Wahl-Wiener Bandleader Markus Geißelhart mit dazu passenden Neukompositionen auf der Grundlage des Ausgangsmaterials von Mozart, mal klassisch, mal jazzig, mal im abrupten Wechsel, mal von Solisten wie dem Trompeter Peter Tuscher kunstvoll übergeleitet. Ein gelungener Beweis von Mozarts musikalischer Vielseitigkeit und der präzisen Orchesterarbeit des WJO. Längst hat sich die einstige Big Band der Jazzinitiative zu einem nicht nur in der Jazz-Welt hoch beachteten und musikalisch innovativen Kulturbotschafter Würzburgs entwickelt. Trotz des hohen zeitlichen und organisatorischen und damit auch finanziellen Aufwands bereichert das WJO inzwischen auch mit einer eigenen vierteiligen Konzertreihe, der „Würzburger Big Band Lounge im Bockshorn“ die Würzburger Musik-Szene.
Mit entspannenden, eingängigen Klängen führte das Kasseler Trio Triosence dann über zum Festivalausklang mit dem legendären Zentralquartett. Konrad Bauer, Ulrich Gumpert, Manfred Hering und Günter „Baby“ Sommer. Die vier Urgesteine des DDR-Jazz, sprengten mit ihren Bearbeitungen deutscher Volkslieder alle Grenzen. In ihrer Interpretation verwandeln sich bekanntes Liedgut und preußische Märsche zu einem orgiastischen Soundgewitter, in dem die Spuren des Ausgangsmaterials ironisch gebrochen immer mitschwingen. Ein faszinierender Schlusspunkt des 22. Festivals, das Jörg Meister, der Vorsitzende der Jazzinitiative als rundum gelungen bezeichnete. „Wir sind hoch zufrieden: mit dem Ablauf, dem Zuspruch, dem Programm und dem Feedback der Musiker, die sich bei uns ausgesprochen wohl fühlen“. Eine Wohlfühlatmosphäre, die auch Muchtar Al Ghusain der neue Kulturreferent der Stadt Würzburg, als Besucher des Sonntagsprogramms mit sichtlichem Wohlbehagen genossen hat.
Eine Atmosphäre, die zugleich als Aufbruchsstimmung sichtbar beflügelnd hineinwirkt in die verschiedenen neuen Locations für Live-Jazz in Würzburg. Denn nach langem Dornröschenschlaf hat sich in den letzten 18 Monaten neben dem in die Jahre gekommenen und programmatisch stagnierenden OMNIBUS an unterschiedlichen Orten in der Stadt eine neue vitale Jazz-Szene mit interessanten Live-Acts gebildet. So gibt es bereits seit drei Jahren die Chambinzky Jazz Nights hosted by Uli Kleideiter, Felix Wiegand und Marco Netzband. Einmal monatlich, jeweils dienstags, widmen die drei mit verschiedenen Gästen den Abend einer der Größen der Jazz-Geschichte, etwa mit einem „Tribute to Charlie Parker“ (am 23. Jan. 2007) oder mit „The Music of Bill Evans“ (am 14. Febr. 2007).
In die 2. Saison mit Live-Jazz ist auch der TIEPOLO-KELLER im Inneren Graben gestartet. Im stilvollen Keller der Vinothek gibt es jeweils donnerstags, gelegentlich auch samstags ein vielseitiges Programm von Swing bis Modern Jazz, von Blues bis Chansons. Stilistische Abwechslung ist das Konzept der Programmgestalter Tommi Tucker und Markus Geiselhart: nächste Gäste sind das „Tine Schneider 4-tett“ am 14. Dez. und das Duo Michael Arlt/Axel Hagen am 16. Dez.
Zu den noch kleineren Veranstaltern, die sich um seit Jahren für die Randbereiche der improvisierten Musik engagieren gehört der Verein Galerie 03 e.V., der nach der Aufgabe des eigenen Domizils auf dem Bahnhofsgelände seine Konzerte mit außergewöhnlichen Gästen an wechselnden Orten, mit Schwerpunkt im IMMERHIN veranstaltet. Zuletzt waren dort am 21. Nov. zum wiederholten Mal Günter Heinz (Posaune, Flöte, Surna) und Lou Grassi (Schlagzeug, Perkussion) zu Gast. Unterstützt von den beiden Würzburger Musikern Markus Zitzmann (Saxophon) und Stefan Hetzel (Piano) entfalteten sie eine orgiastische Sound-Collage, welche nicht nur die dünnen Außenwände des Mini-Clubs gehörig erschütterte.
Nach dem großen Erfolg mit dem ersten Neujahrskonzert des Würzburg Jazz Orchestra haben Bockshorn-Leiter Mathias Repiscus und WJO-Bandleader Markus Geiselhart ihre Zusammenarbeit intensiviert. Jüngstes Resultat dieser Kooperation ist die vierteilige Konzert-Reihe „Würzburg Big Band Lounge“, die am 26. Nov. mit dem ausverkauften Programm „The Music of Duke Ellington“ eröffnet wurde. Zwischen verschiedene Ellington-Hits hatte Geiselhart als Höhepunkt die von Ellington als Alterswerk komponierte, selten gespielte „Far East Suite“ verpackt – ein musikalisches Meisterwerk, das vom WJO in extremer Spielfreude bei höchster technischer Brillanz vor allem in den extrem schwierigen langsamen und poetisch-stillen Passagen vorgetragen wurde. Fortgesetzt wird diese vierteilige Konzertreihe am 5. Januar mit dem traditionellen Neujahrs-Konzert. Als Teile Drei und Vier folgen am 25. März „The Music of Würzburg Jazz Composers“ und am 20. Mai „WJO plays pop Classics”.
Zur Einstimmung und als Ausweis der musikalischen Qualität des WJO sei nachdrücklich dessen erster Tonträger empfohlen: WJO – Artistry in Rhythm. The Music of Stan Kenton – feat. Ed. Partyka. (Erhältlich in Würzburger CD-Läden und Buchhandlungen oder über www.wuerzburgjazzorchestra.de