Presse-Downloads 2023
Pressemitteilung zum 38. Jazzfestival Würzburg, 28. und 29. Oktober 2023
Rückfragen an Joachim Fildhaut, 01520 311 59 12, joachim.fildhaut@online.de
Qualität in großer Menge
38. Jazzfestival Würzburg, 28. und 29. Oktober 2023
Zwei Bigbands, originelle Fusionen, viele Frauen, einheimische Drummer – das 38. Jazzfestival Würzburg fährt am letzten Oktoberwochenende einige Eigenheiten auf.
Sechs erstklassige Bands aus dem deutschsprachigen Raum zeigen an zwei Abenden, wie Jazz heute klingt. Für das Jazzfestival Würzburg wählt der Jazzinitiative e. V., Träger des Würzburger Kulturpreises, Musikerinnen und Musiker aus, die eine eigene Leidenschaft spüren lassen – auch und grade dafür, wie Kunst immer wieder Neues aus den Traditionen schöpft.
Das Wochenende eröffnet die Sängerin Selenia Gulino verspielt vokalistisch in den herrlich bunten Arrangements der Band Carli Kream. Es endet mit Heimspielen für zwei Schlagzeuger: Der Würzburger Jazz-Hochschuldozent Bastian Jütte trommelt im Klaviertrio des Kontrabassisten Axel Kühn. Sein junger Kollege Jonas Sorgenfrei spielt in etlichen Formationen am Main, diesmal aber im Nürnberger ’Oumuamua Orchestra.
Das Besondere am diesjährigen Festival: Mit Monika Roschers Großkapelle am Samstag tritt noch eine zweite Bigband auf, das 38. Jazzfestival Würzburg ist also das personenstärkste seit je. Und auch der Frauenanteil liegt über dem Durchschnitt. „Das war uns wichtig – auf der Suche nach den besten musikalischen Positionen, die es im zeitgenössischen Jazz zu hören gibt“, sagt Carola Thieme, Vizevorsitzende der Jazzinitiative.
Matti Kleins Soul Trio tritt mit groovy Wurlitzer-Klängen auf, und auch Sameka beweisen, dass so etwas Anspruchsvolles wie Dekonstruktion locker flockig rüberkommen kann. Das Würzburger Jazzfest räumt also wieder einmal mit dem Irrtum auf, dass diese Musikrichtung von Kopf her bestimmt wird. Zum Ohr hin, und zum Herzen – das ist ein Kriterium beim Casting der Festivalteilnehmer. Der Schirmherr, der Würzburger Kulturreferent Achim Könneke, attestiert den Machern, sie hätten sich wieder als „exzellente Trüffelschweine erwiesen“, wobei nur die Qualität zähle. „Nachdem alle Künstlerinnen und Künstler mit so genanntem großen Namen auf diesem Feld bereits in Würzburg zu hören waren, ist dieses Wochenende auch wieder ein echtes Entdeckerfest“, setzt Schriftführer Joachim Fildhaut nach.
Festivalort ist eine umgewidmete Fabrik aus dem 19. Jahrhundert, das Felix-Fechenbach-Haus in der Petrinistraße mit eigener Haltestelle der Straßenbahnen 1 und 5.
Parkplätze stehen nicht zur Verfügung, das Fechenbach-Haus wurde weitsichtig als Stadtteilzentrum gegründet. Die Konzerte beginnen je 19 Uhr, der Eintritt kostet pro Abend 45, ermäßigt 30 Euro.
Reservierungen per Mail an 1. Vorsitzenden Jörg Meister jo_meister@t-online.de, Eintrittszahlung an der Abendkasse. Vorverkauf machen in Würzburg die Tourist-Information im Falkenhaus am Marktplatz (Tel. 0931 / 372-398) und der Buchladen Neuer Weg, Sanderstraße 23-25.
Im Rahmenprogramm läuft die weltweite Jazzdokumentation „Music for Black Pigeons“ (23. 10., 20 Uhr, Central Kino); am 2. 11., 19.30 Uhr, spielt im Kulturspeicher das Max Autsch Quartett. Nähere Informationen www.jazzini-wuerzburg.de.
Programmablauf:
Samstag, 28. Oktober, ab 19 Uhr
Carli Kream
Matti Klein Soul Trio
Monika Roscher Bigband
Sonntag, 29. Oktober, ab 19 Uhr
Sameka
Axel Kühn Trio
’Oumuamua Orchestra
Pressebild Matti Klein Soul Trio, Bildunterschrift:
Beim Jazzfestival gibt es auch Soul aus der Wurlitzer: Matti Klein und sein Trio (Foto Rob Stirner).
Bandinfos aus dem Festival-Programmheft
Carli Kream
Saxophon, Gesang, Gitarre, E-Bass, Hammondorgel und Schlagzeug – in leicht ungewöhnlicher Besetzung stellte der Mannheimer Saxophonist Carl Krämer nach Jahren als Sideman seine erste eigene Band zusammen. Dabei hat jedes Instrument seine klare Aufgabe im Ensemble. Saxophon, Gitarre und Gesang teilen sich die Melodien wechselweise auf über einem mal flächigen, mal perkussiven Fundament aus Orgel, Bass und Schlagzeug. Das lässt Platz für energetische Improvisationen. Die präzisen, teils rhythmisch komplexen und harmonisch überraschenden Arrangements verlangen Spielwitz – und lassen gelegentlich auch den ganzen Ernst der Sache beiseite. Das ergibt ausgetüftelte Musik und gute Laune.
Selenia Gulino Gesang
Carl Krämer Saxophon
Natalia Rose Gitarre
Tobias Altripp Orgel
Simon Zauels Bass
Jakob Dinnebier Schlagzeug
Matti Klein Soul Trio
Die drei haben ein wunderbares Klanggespür! Damit bauen sie großartige Spannung auf – und lösen sie dann in Melodievariationen auf, die auch ein Laie gut nachvollziehen kann. Mit seinen Vintage-Keyboards erspielte sich Matti Klein bei dem brasilianischen Soul-Superstar Ed Motta den Ruf als hochinteressanter Groove-Jazzer, gastierte international in renommierten Clubs und teilte Bühne und Studio mit Stars wie Nils Landgren, Jimmy Somerville, und David T. Walker. Sein Trio klingt oft nach mehr als nach drei Musikern, auch und grade durch den vollen, warmen und runden Klang von Kleins teils selbstkonstruierten Tasteninstrumenten. „Er spielt brillant und gleichzeitig entspannt, lässt die Melodien perlen und die Harmonien wirken“, fand der BR, und die anspruchsvolle Jazzthetik jubelte: „Eine epische Schönheit, die ihresgleichen sucht.“
Matti Klein Wurlitzer, Fender Rhodes, Rhodes Bass
Lars Zander Bassklarinette, Saxophon
André Seidel Schlagzeug
Monika Roscher Bigband
Die Gitarristin, Sängerin und Bandleaderin mag u.a. die Musik des großen Aneigners Kurt Weill, die sie unter ihre sehr einfallsreichen modernen, um elektronische Elemente erweiterten Bigband-Klänge hebt. Gerade eine solche Ungleichzeitigkeit macht jeden Takt der 18-köpfigen Roscher-Kapelle aufregend, die seit zwölf Jahren bei Auftritten in der Elbphilharmonie, der Philharmonie Köln, bei Fusion Festivals, der Jazzbaltica und der Zappanale zu einem sensiblen Kollektiv zusammenwuchs. Jazz, Artrock und Elektro wechseln zwischen zerbrechlicher Innerlichkeit und sinfonischer Größe. Und auch das sollte man nicht überhören: die Texte von Monika Röscher. Der US-amerikanische „DownBeat“ jedenfalls erhob ihre Bigband in Kritikerbefragungen zweimal zu „Rising Stars“.
Sameka
Das Quintett trifft den 1970er-Fusion-Sound, klingt aber gleichzeitig ganz heutig. In fragilen transparenten Passagen wirkt Sameka wie die Dekonstruktion einer historischen westlichen Epoche, bis orientalische Rhythmen das Geschehen in Richtung Weltmusik hinüberschweben lassen. Oder ins Sphärische mit dem elektrischen Aerophon des Saxophonisten Daniel Buch – so wie Sameka auch gern zwischen komplexen Rhythmen und Unisono-Linien pendelt. E-Bassist Simon Zauels gründete die Band vor vier Jahren, 2021 erhielt sie ein Stipendium, mit dessen Hilfe und mit Gast-Oudspieler Hesham Hamra
sie ihr erstes Album voller Eigenkompositionen für Mons Records aufnahm. „Großen Respekt vor der Tradition und zugleich hochgradige Originalität“ bescheinigte „Jazz in Europe“ diesem Debüt. Als Finalisten des Future Sounds Contests trat Sameka letzten Herbst bei den Leverkusener Jazztagen auf.
Daniel Buch Saxophon, Aerophon
Patrick Baumann Gitarre
Antoine Spranger Klavier
Simon Zauels Bass
Tobias Frohnhöfer Schlagzeug
Axel Kühn Trio
Auch die zweite Combo des Abends ist die Gründung eines Bassisten. Axel Kühn will „mit jedem Song (!) ein klares emotionales Statement abgeben, um den Zuhörer dort zu treffen, wo Musik die größte Wirkung hat: im Herzen“. Das schafft er mit Melodien und mit dem riesigen Einfühlungsvermögen, das sich zwischen ihm, dem Pianisten Ull (!) Möck und Schlagzeuger Eckhard Stromer entwickelt hat. Kühn spielte für die HR Big Band, Michael Wollny, das Mahler Chamber Orchestra, Helen Schneider, und viele mehr. Pianist Ull Möck begleitete u.a. Ack van Rooyen, Dusko Goykovich, Ute Lemper, Rick Hollander und Joo Kraus.
Ull Möck Klavier
Axel Kühn Bass
Bastian Jütte Schlagzeug
’Oumuamua Orchestra
Der hawaiianische Gruppenname bedeutet Botschafter aus der weiten Ferne. 2017 wurde dieser rätselhafte Komet durch ein Teleskop auf der Pazifikinsel beobachtet und inspirierte den Nürnberger Pianisten und Komponisten Evgenij Zelikman zwei Jahre später zu seiner Bandtaufe. Für ihre Gigs kommen die 17 Instrumentalisten und die Bassistin aus ganz Deutschland zusammen und spielen ausschließlich Eigenkompositionen über das Geheimnisvolle und Unbekannte mit einer Neugier, die sich ebenso in Vertrauen auflöst wie die Dissonanzen. So feiern die Künstlerin und die Künstler die Lebenslust und den Ursprung aus weiter Ferne – alles zutiefst menschliche Eigenschaften, weswegen der Orchestersound auch nicht mit irgendwelchen Sphärenklängen kokettiert.
Presse-Archiv
Presseberichte zum 38. Jazzfestival Würzburg 2023
Mainpost Bericht vom 30.10.2023
Das 38. Jazzfestival startete bebend
(Danke für den Bericht an Sonja Will)
Mainpost (Ankündigung)
Big-Band-Begegnung beim 38. Jazzfestival Würzburg
(Februar 2023 von Joachim Fildhaut)
Bericht lesen
Mainpost (Ankündigung)
38. Festival der Jazzinitiative Würzburg am 28. und 29. Oktober 2023
(25.10.2023 von Joachim Fildhaut)
Online-Blogbeitrag auf www.music-on-net.de (Ankündigung)
Danke an Gerald Langer
https://music-on-net.de/jazzfestival-wuerzburg-2023-infos-programm-tickets/
Frizz Würzburg (Ankündigung)
https://frizz-wuerzburg.de/rubriken/musik/jazzfestival/
Jazzhalo (Ankündigung)
https://www.jazzhalo.be/articles/38-jazzfestival-w%C3%BCrzburg/
MainJazz (Ankündigung)
Presseberichte zum 37. Jazzfestival Würzburg 2022
Mainpost (Ankündigung)
Jazzfestival Würzburg experimentiert mit dem Populären
(09.09.2022 von Markus Erhard)
Bericht lesen
Online-Blogbeitrag auf www.music-on-net.de (Ankündigung)
Danke an Gerald Langer
https://music-on-net.de/jazzfestival-wuerzburg-2022-programm/
Frizz Würzburg (Ankündigung)
Jazzcocktail – Auftakt im Rahmen des 37. Jazzfestivals Würzburg (09.10.2021)
https://frizz-wuerzburg.de/events/jazzcocktail-auftakt-rahmen-37.-jazzfestivals-wurzburg/
Jazzhalo (Ankündigung)
https://www.jazzhalo.be/articles/37-jazzfestival-wuerzburg-0910-03112022/
Zugabe (Ankündigung)
Experimente mit Pop und Jazz
https://zugabedigital.wuerzburg.de/experimente-mit-pop/
TON AN! Musikmagazin (Ankündigung)
Presseberichte zum 36. Jazzfestival Würzburg 2021
Mainpost
Würzburger Jazz-Festival: Sechs Bands zeigen Vielfalt des Genres auf (01.11.2021 von Manfred Kunz)
Bericht lesen
Online-Bericht:
https://www.mainpost.de/ueberregional/kulturwelt/kultur/wuerzburger-jazz-festival-sechs-bands-zeigten-vielfalt-des-genres-auf-art-10681096
Online-Fotogalerie der Mainpost
30.10.2021 Fotostrecke von Silvia Gralla
https://www.mainpost.de/mediathek/fotos/regionale-fotos/36-jazzfestival-wuerzburg-cme-9483724
Online-Blogbeitrag auf www.music-on-net.de
Danke an Gerald Langer
https://music-on-net.de/36-jazzfestival-wuerzburg-2021-vorbericht/
Frizz Würzburg
Jazz ist die wichtigste Musik des 20. und 21. Jahrhunderts (20.10.2021 von Lorena Gärtner)
Frizz Würzburg im Gespräch mit dem 1. Vorsitzenden Dr. Jörg Meister.
https://frizz-wuerzburg.de/rubriken/musik/interview-jazzfestival-joerg-meister/
Mainpost
Würzburger Jazzfestival: Swingen, tanzen und lachen (27.10.2021 von Joachim Fildhaut)
https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/wuerzburger-jazzfestival-swingen-tanzen-und-lachen-art-10678900
Presseberichte zum 35. Jazzfestival Würzburg 2019
Mainpost
Techno-Jazz trifft auf knackige Bläsersätze (28.10.2019 von Manfred Kunz)
https://www.mainpost.de/ueberregional/kulturwelt/kultur/Techno-Jazz-trifft-auf-knackige-Blaesersaetze;art3809,10340932
Online-Fotogalerie der Mainpost
https://www.mainpost.de/mediathek/fotos/kultur-konzerte/cme522989,8957671
Online-Blogbeitrag auf www.music-on-net.de
Danke an Gerald Langer
https://music-on-net.de/Archive/40839
Jazz’halo
Danke an Ferdinand Dupuis-Panther (www.jazzhalo.be)
Online-Blogbetrag auf www.dennisschuetze.de
Danke an Dennis Schütze
http://www.dennisschuetze.de/blog/2019/10/28/foto-impressionen-vom-35-jazzfestival-wuerzburg-2019/
Mainpost
35. Jazzfestival: Die Jazzkantine serviert Club-Kultur (18.10.2019 von Joachim Fildhaut)
Jazz-Zeitung
News vom 24.09.2019
https://www.jazzzeitung.de/cms/2019/09/news-35-jazz-festival-wuerzburg-2019-gary-smulyan-new-encounter-quintet-in-concert-multiphonics-festival-koeln-2019/
Presseberichte zum 34. Jazzfestival Würzburg //
3. Landesjazzfestival Bayern 2018
Mainpost
89-jährige Legende begeistert beim Jazzfestival (29.10.2018 von Manfred Kunz)
https://www.mainpost.de/ueberregional/kulturwelt/kultur/89-jaehrige-Legende-begeistert-beim-Jazzfestival;art3809,10094996
Jazzrausch im Fechenbach-Haus (22.10.2018 von Joachim Fildhaut)
https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Jazzrausch-im-Fechenbach-Haus;art735,10089177
Printausgabe MainPost 25.10.2018
Nummer – Zeitschrift für Kultur in Würzburg und anderswo // Ausgabe Nummer 138
Klang-Körper – Beim 34. Jazzfestival lassen „Lines for Ladies“ und Sheila Jordan das Publikum aufhorchen.
(Text: Markus Mauritz // Fotos: Wolf-Dietrich Weissbach)
PDF-Datei vom Pressebericht ansehen
Up-Magazin // Ausgabe 12_2018
Alles ist Jazz – irgendwie
Das 34. Würzburger Jazzfestival überraschte seine Zuhörer heuer mit Gegensätzen
http://www.upmagazin.de/feuilleton/alles-ist-jazz-irgendwie?fbclid=IwAR3PqmEI-uPSm2X54_6hjSi0N8rBrgzHlzf7ix6p1JTXqootqRxUES0imX0
Jazz-Zeitung
Presseberichte zum 33. Jazzfestival Würzburg 2017
Mainpost / Beilage „Zugabe“ – das Kulturmagazin der Stadt Würzburg
Das Sax im Zentrum. Jazzfestival im Felix-Fechenbach-Haus.
(Bericht als PDF-Datei ansehen)
Jazzhalo
Das 33. Jazzfestial Würzburg – eine Vorankündigung (September 2017 von Ferdinand Dupuis-Panther)
http://www.jazzhalo.be/articles/schon-mal-vormerken-das-33-jazzfestival-w%C3%BCrzburg-2017-am-28-oktober-und-29-oktober-2017/
music-on-net
Presseberichte zum 32. Jazzfestival Würzburg 2016
Mainpost
Jazz gegen die eigene Routine (01.11.2016 von Joachim Fildhaut)
http://www.mainpost.de/ueberregional/kulturwelt/kultur/Jazz-gegen-die-eigene-Routine;art3809,9401340
Der Jazzsänger, das Alien und Kurt Weill (27.10.2016 von Joachim Fildhaut)
http://www.mainpost.de/ueberregional/kulturwelt/kultur/Der-Jazzsaenger-das-Alien-und-Kurt-Weill;art3809,9397101
Jazzhalo
Das 32. Jazzfestial Würzburg – ein Rückblick (November 2016 von Ferdinand Dupuis-Panther)
http://www.jazzhalo.be/reviews/concert-reviews/das-32-jazzfestival-wuerzburg-ein-rueckblick/
Music-on-net
32. Jazzfestival der Jazzinitiative Würzburg e.V. – Concert-Preview (30.09.2016 von Gerald Langer)
Presseberichte zum 31. Jazzfestival Würzburg 2015
Online-Berichte mit vielen Fotos vom 31. Würzburger Jazzfestival 2015
von Gerald Langer:
http://music-on-net.de/Archive/11682
Zum Festival:
http://music-on-net.photography/2015/10/28/kuu-jazzfestival-wuerzburg-2015-concert-photos/
Zum Nachwuchswettbewerb:
Jazzhalo (Ferdinand Dupuis-Panther):
Main-Post (Joachim Fildhaut):
Vorab-Interview mit Jörg Meister von Michaela Schneider:
http://www.ich-schreibe.com/jazzfestival.html
Presseberichte zum 30. Jazzfestival Würzburg 2014
PDF / Pressebericht MainPost 27.10.2014 |
Jazzer ohne Allüren Ernie Watts beim Würzburger Jazzfestival |
PDF / Pressebericht MainPost 28.10.2014 |
Im Jazz ist Improvisation alles Das 30. Festival der Jazzinitiative bot einen spannenden und unterhaltsamen Querschnitt |
Presseberichte zum 29. Jazzfestival Würzburg 2013
PDF / Pressebericht MainPost 31.08.2013 |
Wenn Frauen mit Stimmen jazzen Festival im Oktober |
PDF / Pressebericht MainPost 24.10.2013 |
Wenn Opernmelodien wie Clubsounds klingen Die Jazzinitiative lädt am Wochenende zum 29. Jazzfestival ins Felix-Fechenbach-Haus – Randy Brecker kommt |
PDF / Der Kessener 4/2013 | Frauen Stimmen Jazzen feat. Randy Brecker |
PDF / Pressebericht MainPost 28.10.2013 |
Randy Brecker präsentierte sich als Star ohne Allüren Das Konzert des New Yorker Trompeters am späten Sonntagabend wurde zum Höhepunkt des 29. Würzburger Jazz-Festivals |
Presseberichte zum 28. Jazzfestival Würzburg 2012
PDF / Pressebericht MainPost 30.06.2012 |
Ende Oktober geht’s rund bei Würzburger Jazzfestival |
PDF / Pressebericht MainPost 30.10.2012 |
Durch die Welt des Jazz gesurft Die Jazzinitiative lud im Felix-Fechenbach-Haus zum 28. Jazzfestival |
Presseberichte zum 27. Jazzfestival Würzburg 2011
PDF / Der Kessener 4/2011 | Crazy Heimat-Sounds Stars der Region beim Jazzfestival Würzburg Ende Oktober |
PDF / TV-Magazin | Jazz vom Feinsten |
PDF / Pressebericht MainPost 19.10.2011 |
Die Hochschule als Talentschmiede für Jazz Das Programm des 27. Würzburger Jazzfestivals am 29. und 30. Oktober im Felix-Fechenbach-Haus |
PDF / Pressebericht MainPost 21.10.2011 |
Der Klangkosmos von Michael Wollny Jazz-Pianist sprengte im Würzburger Kulturspeicher wieder mal die Standards |
PDF / Pressebericht MainPost 31.10.2011 |
Finnische Folklore und heißer Tango 27. Würzburger Jazz-Festival: Viele Spielarten für die Musikfans |
PDF / Pressebericht MainPost 02.11.2011 |
Unterschiedliche Typen von Geistern Erfolgreiches Jazzfestival in Würzburg – Ausdrucksstarke Musik |
PDF / Pressebericht MainPost 28.11.2011 |
Jim Snidero European Quartett: Der New Yorker Altsaxophonist Jim Snidero… |
Presseberichte zum 26. Jazzfestival Würzburg 2010
PDF / Pressebericht MainPost 08.04.2010 |
Lyrischer Jazz-Sound und neue Klangwelten Festival-Vorschau, Extra-Konzert und Workshop |
PDF / Pressebericht MainPost 09.10.2010 |
Jazzfestival mit Hammond-Nachschlag Bekannte Bands spielen am 30. und 31. Oktober im Würzburger Felix-Fechenbach-Haus |
PDF / Pressebericht MainPost 02.11.2010 |
Auch Jazz-Fans kommen in die Jahre Viele Starke Momente beim Würzburger Jazzfestival – Aber der Nachwuchs fehlt |
Presseberichte zum 25. Jazzfestival Würzburg 2009
PDF / Pressebericht MainPost 26.10.2009 |
Frühling im Zeitraffer Erster Abend des Würzburger Jazzfestivals |
PDF / Pressebericht MainPost 27.10.2009 |
Swingende Zeitreise Zweiter Tag des Würzburger Jazzfestivals |
Der Jazz lebt – in Würzburg!
Von Manfred Kunz
Erinnert sich noch jemand an die späten 80er Jahre, an jene legendären Dienstagabende im Autonomen Kulturzentrum (damals noch in der Martin-Luther-Str. 4), an denen die damals gerade gegründete Jazzinitiative Würzburg zur regelmäßigen Jamsession eingeladen hatte? Als heutige Größen wie der Bassist Rudi Engel oder der virtuose Trompeter Martin Klingeberg im schwarzen und von Rauchschwaden durchzogenen Saal ihre Karriere starteten: eine musikalische Aufbruchstimmung durchwehte die eingeschlafene Jazz-Musikszene der Stadt, kulminierend in den herbstlichen Festivals der Jazzinitiative. Schon damals bot das Festival einerseits den interessantesten Formationen der heimischen Szene eine größere öffentliche Plattform, und brachte anderseits die wichtigsten Größen der deutschen und europäischen Jazz-Welt nach Würzburg. Die legendären Sessions sind spätestens seit dem Abriss des Hauses in der Martin-Luther-Str. im Frühjahr 1990 Geschichte, die Jazz-Initiative und das Jazz-Festival gibt es bis heute – in unveränderter Konzeption und in den letzten Jahren wieder deutlich gestiegener Resonanz beim Publikum.
So auch im Jahr 2006. Sieben Jazz-Formationen, zwanzig Musiker und ein Jazz-Orchester, zwei Uraufführungen und am 28. und 29. Oktober zwei nahezu ausverkaufte Abende im Würzburger Felix-Fechenbach-Haus. Was die bloße Statistik nicht vermitteln kann: Der Jazz lebt in Würzburg wie selten und findet ein gleichermaßen konzentriertes wie begeistertes Publikum.
Die Jazz-Initiative hatte für ihr 22. Festival ein erneut hochkarätiges Programm aus jungen Würzburger Formationen, Ex-Würzburgern, die gerne in die Stadt ihrer musikalischen Ausbildung zurückkehren und renommierten Gästen zusammengestellt. Stilistisch deckte es die gesamte Bandbreite improvisierter Musik ab – vom verspielten Duo bis zum imposanten Big-Band-Sound, von melodisch eingängiger Leichtigkeit bis zu hoch komplexen Song-Dekonstruktionen.
Schon der samstägliche Opener, das Würzburger Gerhard Schäfer Quintett belegte symbolisch, dass sich die Barockstadt Würzburg und der Jazz nicht ausschließen. Mit Bearbeitungen von Stücken des Barock-Komponisten Henry Purcell aus dessen Oper „Dido und Aeneas“ stellte die Band um Saxophonist, Flötist und Arrangeur Gerhard Schäfer die geradezu modern anmutenden Dissonanzen heraus. Vor allem dank der einfühlsamen Interpretation der Sängerin Sylwia Bialas bewies das Material aus dem 17. Jahrhundert seine Tauglichkeit für die Salons des 21.
Mit den handwerklich perfekten, oft poetisch getragenen Eigenkompositionen und gefühlvollen Interpretation von Standards der 60er und 70er schlug das Würzburger Max Ludwig-Heiko Bidmon-Quartett den Bogen zum Berliner Duo Thomas Wallisch und Oli Bott. Ihre ungewöhnliche Instrumentierung Gitarre und Vibraphon erweiterten die beiden perfekten Klangkünstler mit Stimme und allerlei Elektronica sowie einer phantastischen Bühnenpräsenz zu einem höchst kurzweiligen und ironisch verspielten Song-Programm, das zurecht als Kulturbotschafter des Goethe-Instituts in der weiten Welt unterwegs ist.
Den Schluss- und Höhepunkt des Samstag bildete der erste gemeinsame Auftritt von Michael Wollny und Peter Fulda. Beide Pianisten, Absolventen der Würzburger Musikhochschulen, haben mit ihren eigenen Projekten längst große Karrieren gestartet und mit Tourneen bundesweite Aufmerksamkeit über die Fachpresse hinaus erlangt. Mit der Uraufführung von Fuldas 40-Minuten-Komposition „Celtic Cross“, in der sich unbändige Spielfreude und pure musikalische Energie zu einem furiosen Duett an zwei Flügeln verbinden, setzten Wollny und Fulda – soviel darf schon jetzt prognostiziert werden – einen weiteren Meilenstein auf dem Weg in den Jazz-Olymp. Und das in Würzburg, weit nach Mitternacht – vor einem gebannt lauschenden und enthusiastisch applaudierenden Publikum.
Diesem wollte das Würzburg Jazz Orchestra als traditioneller Opener des Sonntags nicht nachstehen und präsentierte mit „The Other Side of Mozart“ eine weitere Uraufführung. Mozart-Texte, gelesen von Markus Czygan, interpretierte das aufstrebende Orchester um den Ex-Würzburger und jetzigen Wahl-Wiener Bandleader Markus Geißelhart mit dazu passenden Neukompositionen auf der Grundlage des Ausgangsmaterials von Mozart, mal klassisch, mal jazzig, mal im abrupten Wechsel, mal von Solisten wie dem Trompeter Peter Tuscher kunstvoll übergeleitet. Ein gelungener Beweis von Mozarts musikalischer Vielseitigkeit und der präzisen Orchesterarbeit des WJO. Längst hat sich die einstige Big Band der Jazzinitiative zu einem nicht nur in der Jazz-Welt hoch beachteten und musikalisch innovativen Kulturbotschafter Würzburgs entwickelt. Trotz des hohen zeitlichen und organisatorischen und damit auch finanziellen Aufwands bereichert das WJO inzwischen auch mit einer eigenen vierteiligen Konzertreihe, der „Würzburger Big Band Lounge im Bockshorn“ die Würzburger Musik-Szene.
Mit entspannenden, eingängigen Klängen führte das Kasseler Trio Triosence dann über zum Festivalausklang mit dem legendären Zentralquartett. Konrad Bauer, Ulrich Gumpert, Manfred Hering und Günter „Baby“ Sommer. Die vier Urgesteine des DDR-Jazz, sprengten mit ihren Bearbeitungen deutscher Volkslieder alle Grenzen. In ihrer Interpretation verwandeln sich bekanntes Liedgut und preußische Märsche zu einem orgiastischen Soundgewitter, in dem die Spuren des Ausgangsmaterials ironisch gebrochen immer mitschwingen. Ein faszinierender Schlusspunkt des 22. Festivals, das Jörg Meister, der Vorsitzende der Jazzinitiative als rundum gelungen bezeichnete. „Wir sind hoch zufrieden: mit dem Ablauf, dem Zuspruch, dem Programm und dem Feedback der Musiker, die sich bei uns ausgesprochen wohl fühlen“. Eine Wohlfühlatmosphäre, die auch Muchtar Al Ghusain der neue Kulturreferent der Stadt Würzburg, als Besucher des Sonntagsprogramms mit sichtlichem Wohlbehagen genossen hat.
Eine Atmosphäre, die zugleich als Aufbruchsstimmung sichtbar beflügelnd hineinwirkt in die verschiedenen neuen Locations für Live-Jazz in Würzburg. Denn nach langem Dornröschenschlaf hat sich in den letzten 18 Monaten neben dem in die Jahre gekommenen und programmatisch stagnierenden OMNIBUS an unterschiedlichen Orten in der Stadt eine neue vitale Jazz-Szene mit interessanten Live-Acts gebildet. So gibt es bereits seit drei Jahren die Chambinzky Jazz Nights hosted by Uli Kleideiter, Felix Wiegand und Marco Netzband. Einmal monatlich, jeweils dienstags, widmen die drei mit verschiedenen Gästen den Abend einer der Größen der Jazz-Geschichte, etwa mit einem „Tribute to Charlie Parker“ (am 23. Jan. 2007) oder mit „The Music of Bill Evans“ (am 14. Febr. 2007).
In die 2. Saison mit Live-Jazz ist auch der TIEPOLO-KELLER im Inneren Graben gestartet. Im stilvollen Keller der Vinothek gibt es jeweils donnerstags, gelegentlich auch samstags ein vielseitiges Programm von Swing bis Modern Jazz, von Blues bis Chansons. Stilistische Abwechslung ist das Konzept der Programmgestalter Tommi Tucker und Markus Geiselhart: nächste Gäste sind das „Tine Schneider 4-tett“ am 14. Dez. und das Duo Michael Arlt/Axel Hagen am 16. Dez.
Zu den noch kleineren Veranstaltern, die sich um seit Jahren für die Randbereiche der improvisierten Musik engagieren gehört der Verein Galerie 03 e.V., der nach der Aufgabe des eigenen Domizils auf dem Bahnhofsgelände seine Konzerte mit außergewöhnlichen Gästen an wechselnden Orten, mit Schwerpunkt im IMMERHIN veranstaltet. Zuletzt waren dort am 21. Nov. zum wiederholten Mal Günter Heinz (Posaune, Flöte, Surna) und Lou Grassi (Schlagzeug, Perkussion) zu Gast. Unterstützt von den beiden Würzburger Musikern Markus Zitzmann (Saxophon) und Stefan Hetzel (Piano) entfalteten sie eine orgiastische Sound-Collage, welche nicht nur die dünnen Außenwände des Mini-Clubs gehörig erschütterte.
Nach dem großen Erfolg mit dem ersten Neujahrskonzert des Würzburg Jazz Orchestra haben Bockshorn-Leiter Mathias Repiscus und WJO-Bandleader Markus Geiselhart ihre Zusammenarbeit intensiviert. Jüngstes Resultat dieser Kooperation ist die vierteilige Konzert-Reihe „Würzburg Big Band Lounge“, die am 26. Nov. mit dem ausverkauften Programm „The Music of Duke Ellington“ eröffnet wurde. Zwischen verschiedene Ellington-Hits hatte Geiselhart als Höhepunkt die von Ellington als Alterswerk komponierte, selten gespielte „Far East Suite“ verpackt – ein musikalisches Meisterwerk, das vom WJO in extremer Spielfreude bei höchster technischer Brillanz vor allem in den extrem schwierigen langsamen und poetisch-stillen Passagen vorgetragen wurde. Fortgesetzt wird diese vierteilige Konzertreihe am 5. Januar mit dem traditionellen Neujahrs-Konzert. Als Teile Drei und Vier folgen am 25. März „The Music of Würzburg Jazz Composers“ und am 20. Mai „WJO plays pop Classics”.
Zur Einstimmung und als Ausweis der musikalischen Qualität des WJO sei nachdrücklich dessen erster Tonträger empfohlen: WJO – Artistry in Rhythm. The Music of Stan Kenton – feat. Ed. Partyka. (Erhältlich in Würzburger CD-Läden und Buchhandlungen oder über www.wuerzburgjazzorchestra.de